Die Zukunft ist düster aber nicht hoffnungslos

Neues Jahr 2023

In einem bereits im Vorfeld umstrittenen Interview mit dem MDR hatte sich der thüringische AfD-Fraktionschef Björn Höcke kritisch zur Praxis der Inklusion im deutschen Schulwesen geäußert. Diese sei ideologisch motiviert und müsse beendet werden.

Daraufhin brach allenthalben ein Sturm der Entrüstung los, der einerseits ein Paradebeispiel für eine von der ursprünglichen Aussage völlig losgelöste Verleumdungskampagne ist und andererseits die Funktionsweise der sogenannten Zivilgesellschaft verdeutlicht.

Von der GEW über die Polizeigewerkschaft bis hin zu diversen katholischen Laienverbänden – von zahllosen Einzelpersonen in den Sozialen Netzwerken gar nicht zu reden – wurden Höcke Dinge unterstellt, die er weder gesagt noch gemeint hatte.

Als hätten sämtliche Akteure sich in konzertierter Form miteinander abgestimmt, fielen bei den Wortmeldungen gegen den Schwefelbruder von der AfD die immer gleichen Begrifflichkeiten. Er wolle Behinderten den Zugang zu Bildung verweigern, plane die “Selektion” von Gesunden und Kranken. Von “Euthanasie” war die Rede und davon, dass Höcke die Gesellschaft in “Herrenmenschen” und “unwertes Leben” einteile.

Kritik an Inklusion im Schulwesen auf diese Weise zu verunglimpfen, ist an Perfidie kaum noch zu überbieten, zumal die Debatte pro und contra seit Jahren geführt wird. Doch wie immer, wenn eines der linksgrünen Lieblingsprojekte von der Praxis widerlegt wird, hieven dessen Befürworter die Auseinandersetzung von der sachlich-fachlichen auf die moralische Ebene. Wer wie Höcke es wagt, Inklusion als ideologisch und realitätsfern abzulehnen, wird als Unmensch gebrandmarkt.

Bis anhin ist niemand der Forderung Höckes mit handfesten Argumenten entgegengetreten. Dabei wäre eine offene Diskussion zum Thema dringend geboten, denn das deutsche Bildungswesen ist in einem desolaten, von ideologisch motivierten “Reformen” weitgehend ruinierten Zustand.

So wird von Inklusionskritikern vorgebracht, dass Kinder mit Behinderung das Lerntempo bremsten. Ihre Bedürfnisse und ihr Verhalten störten den Ablauf des Unterrichts und das Erlernen sozialer Kompetenzen allein reiche nicht. Schule müsse auch Wissen vermitteln. Ferner würden leistungsstarke Kinder nicht ausreichend gefördert. Nicht zuletzt wüssten die Lehrer zu wenig über bestimmte Beeinträchtigungen und könnten den betroffenen Kindern ergo nicht gerecht werden.

Wenn nun vor allem die Linken über den blauen Gott-sei-bei-uns aus Erfurt herfallen, entbehrt das nicht einer gewissen Ironie, denn ausgerechnet in der DDR wurde bei der Beschulung von behinderten Menschen ein komplett anderer Ansatz verfolgt. Für Kinder, die aufgrund körperlicher oder geistiger Beeinträchtigungen nicht in der Lage waren, eine der gängigen Bildungseinrichtungen zu besuchen, gab es verschiedene Sonderschultypen: etwa die zehnklassigen Gehörlosen-, Schwerhörigen-, Blinden-, Sehschwachen-, Körperbehinderten- und Sprachheilschulen sowie Hilfsschulen für nur bedingt lernfähige Kinder.

All diese Einrichtungen boten darüber hinaus eine vorschulpädagogische Betreuung an. Ferner gab es selbständige Sprachheilkindergärten. Die Sonderschulabsolventen konnten in speziellen Ausbildungsstätten oder auch auf Grundlage allgemeiner oder spezieller Ausbildungsbedingungen eine Facharbeiterausbildung absolvieren oder auch auf das Abitur vorbereitet werden.

Letztlich zeigt die hysterische Reaktion auf Björn Höckes Ablehnung der Inklusionspraxis – nota bene im Schulwesen und keineswegs anderswo – die Angst des linksgrünen Milieus vor einer Entlarvung ihres Verständnisses von Bildung als weltfremder Hokuspokus zum Schaden der Schüler und somit der gesamten Nation.

Holger Arppe

Holger Arppe

(Jahrgang 1973) ist Vorsitzender des Vereins Küstenwende - Freiheitliches Forum e.V.

Alle Beiträge

3 Kommentare zu „Die Zukunft ist düster aber nicht hoffnungslos“

  1. Lieber Holger.

    vielen Dank für Deinen Beitrag.
    Wollen wir nicht wieder Mal gemeinsam ein Bier trinken gehen?
    P.S.: warum erscheint hier alles in Großschreibung? Mit GENDERING unserer deutschen Sprache hat das hoffentlich nichts zu tun…

    Viele Grüße und einen guten Rutsch in das Jahr 2023,
    Axel.

    1. Das mit der Großschreibung ist ein technisches Problem, das wir noch nicht haben lösen können. Wird aber zeitnah sicherlich erledigt. Mit Gendern hat das garantiert nichts zu tun.

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Newsletter

Bleibe über die neuesten Kampagnen, Aktionen, Treffen, Veranstaltungen und Vernetzungen informiert. Erhalte zugleich wichtige praktische Tipps und Tools für die Organisation patriotischer Widerstandsarbeit vor Ort.